Künstlerdetails

1960, Leipzig, Germany

Neo Hanno Rauch (* 18. April 1960 in Leipzig) ist ein deutscher Maler und Hochschullehrer. Er ist international erfolgreich und gilt als bedeutendster Vertreter der sogenannten Neuen Leipziger Schule.

 

Neo Rauchs Vater Hanno Rauch, geboren 1939 in Gera, studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig; seine Mutter Helga Wand studierte in Leipzig Buchgestaltung. Vier Wochen nach Neos Geburt kamen beide Eltern im Alter von 21 und 19 Jahren beim Eisenbahnunfall von Leipzig ums Leben. Neo Rauch wuchs daraufhin bei seinen Großeltern mütterlicherseits in Aschersleben auf, die ihrerseits noch vergleichsweise jung waren (die Großmutter zum Unglückszeitpunkt 39 Jahre). Rauch fehlte es nach eigenen Angaben an nichts und er bezeichnete später die Großeltern als „Helikoptereltern“, bei ihnen habe „ein starkes Sicherheitsdenken“ geherrscht.

Er legte an der Erweiterten Oberschule „Thomas Müntzer“ (heute Gymnasium Stephaneum) das Abitur ab. An der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst studierte Rauch Malerei, zunächst von 1981 bis 1986 bei Arno Rink und danach von 1986 bis 1990 als Meisterschüler bei Bernhard Heisig. Von 1993 bis 1998 arbeitete er als Assistent von Arno Rink an der Leipziger Akademie, von 2005 bis 2009 als Hochschullehrer und von 2009 bis 2014 als Honorarprofessor.

Neo Rauch ist mit der Malerin Rosa Loy verheiratet. Die beiden haben einen erwachsenen Sohn und leben in Markkleeberg bei Leipzig. Er arbeitet in der ehemaligen Leipziger Baumwollspinnerei. Rauch beschreibt Leipzig als seine Heimat und künstlerischen Nährboden: „Es ist der Ort der Konzentration und der Inspiration. Mir wachsen hier die besten Einfälle zu.“

 

Die Gruppenausstellung „Junge Künstler im Bezirk Leipzig“ im Lindenau-Museum in Altenburg 1986 markierte den Beginn der öffentlichen Wahrnehmung von Rauchs Werk. Seine Bilder aus den 1980er Jahren verwarf er. Im November 1989 nahm er zusammen mit Axel Krause, mit dem er vor der Wende ein gemeinsames Atelier in Leipzig hatte, zum ersten Mal an einer Ausstellung im Westen teil und zwar bei der Großen Kunstausstellung NRW in Düsseldorf vom 19. November 1989 bis zum 1. Januar 1990. 1991 hatte Neo Rauch dann seine erste Einzelausstellung in der Leipziger Galerie am Thomaskirchhof und im gleichen Jahr in der Frankfurter Galerie Schwind. 1993 entdeckte Rolf Lauter, stellvertretender Direktor am Museum für Moderne Kunst Frankfurt, das Werk des Künstlers und realisierte dank der Unterstützung der Jürgen Ponto-Stiftung eine erste nichtkommerzielle Präsentation seiner damals neuesten Bilder in den Ausstellungsräumen der Dresdner Bank AG Frankfurt. Im Katalogtext verwies Lauter auf das kombinatorische Prinzip des Samplings von Rauch, das Elemente aus der Kunstgeschichte, Paraphrasen des Surrealismus und Metaphern der Alltags- und Arbeitswelt mit einbezog. Die erste große institutionelle Einzelausstellung („Randgebiete“) von Rauch richtete Klaus Werner im Jahr 2000 in der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig aus. 2006 widmete das Kunstmuseum Wolfsburg ihm eine Retrospektive. Im Metropolitan Museum of Art in New York folgte 2007 die kleine Ausstellung „para“.

Rauchs Bildwelt ist von einer leuchtend opaken Farbigkeit geprägt und zeigt Figuren in sich überlappenden Räumen und Zeiten. Der Stil durchdringt den sozialistischen Realismus, ist aber auch von Pop Art und Comic beeinflusst. Konzeptionell steht das Werk dem Surrealismus nahe und ist als magischer Realismus einzuschätzen. Nicht selten erträumt Rauch seine Sujets. Den Bildern wird „Eigentümlichkeit, Suggestivität und Zeitlosigkeit“ nachgesagt. In der Zeitschrift „Texte zur Kunst“ wurde er als Vertreter des deutschen Neokonservatismus porträtiert. Er selbst meinte in einem Gespräch mit der „Neuen Zürcher Zeitung“ im Juni 2023, als Maler müsse man konservativ sein: „Denn sonst müsste man sich gar nicht erst die Mühe machen, eine Leinwand aufzuspannen, um dann für das Resultat der malerischen Bemühungen noch einen Rahmen verfertigen zu lassen. Das ist doch ein zutiefst konservativer Gestus.“ Da Rauch nicht nur surrealistische Motive, sondern auch das Theater zum Gegenstand seiner Kunst werden lässt, weist die literaturwissenschaftliche Forschung disziplinübergreifend auf die Gemeinsamkeiten der Gemälde von Neo Rauch mit den Theaterarbeiten von Roland Schimmelpfennig hin.

Eine seiner Entdeckerinnen, Roberta Smith, löste mit einem Artikel über den „Maler, der aus der Kälte kam“ Begeisterung für Neo Rauch in den USA aus. Rauchs Bilder hängen im Metropolitan Museum of Art in New York sowie im Museum der bildenden Künste in Leipzig und werden in Einzelausstellungen, wie z. B. in der Wiener Albertina (2004/2005), präsentiert.

2006 veröffentlichte Rauch zu fünf Kalendergeschichten von Botho Strauß acht Lithographien unter dem Titel Der Mittler. 2007 entwarf er unentgeltlich Vorlagen für drei Fenster mit Motiven aus dem Leben der Elisabeth von Thüringen für die Elisabethkapelle im Naumburger Dom. Auf dem Kunstmarkt wurden damals f

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